"Ein Vogel ist nicht dadurch definiert, dass er am Boden verharrt, sondern durch seine Fähigkeit zu fliegen. Denke immer daran: Menschen sind nicht durch ihre Grenzen definiert, sondern durch die Absichten, die ich (Gott) für sie habe." William Paul Young - Die Hütte

Montag, 16. August 2010

Der erste Tag... oder wohl doch nicht?!

Wie hatte es der norwegische Prüfer bei meiner abschliessenden mündlichen Prüfung in Sozialkunde nach meinem ersten Jahr in Norwegen so schön formuliert: "Du tickst wie eine schweizer Uhr". Ich schmunzelte damals aber heute wurde ich wieder an diese Situation erinnert als nach meinem Geschmack irgendwie alles etwas unkoordiniert ablief...

Aber lasst uns am Anfang beginnen... Vergangenen Donnerstag hatte ich von der Studienkoordinatorin eine E-Mail bekommen mit Hinweisen zur ersten VL-Woche. Darin stand feinst säuberlich: Alle internationalen Studenten sollten sich am 16. August, also heute, ab um 10 Uhr im Studienzentrum für internationale Studenten ihre Unterlagen für die ersten Tage abholen: Generelle Infos, Laufzettel, wie es mit den Einführungstagen läuft etc.

Was mache ich? Ich bin natürlich so gegen 10 Uhr da und möchte voller Tatendrang meine To-Do-Liste abarbeiten  (ja ich liebe To-Do-Listen). Pustekuchen... nachdem ich mich bestimmt eine Stunde in der Warteschlange abgequält hatte hieß es dann: Für dich haben wir leider keine Mappe, du bist ja keine internationale Studentin. Hhheeeee??? Wie jetzt, du zerstörst gerade meinen ganzen Tagesplan... Ich will gefälligst auch eine solche Mappe und international bin ich sehr wohl. Ich habe gerade mein ganzes Leben in Deutschland aufgegeben um hier neu zu beginnen und in Norwegen gewohnt habe ich auch gerade mal nur fünf Jahre... Nein, es gab für mich keine Mappe :o( Anstelle davon wurde mir geraten mich doch mal bei meinem Institut zu erkundigen ob etwas für die kommenden Tage geplant sein würde.

Also bin ich mal wieder losgestiefelt um zur Uniklinik zu gehen und mir dort weitere Infos zu verschaffen. Dort angekommen erkannte mich die Sekretärin auch gleich wieder, denn ich hatte sie vergangenen Freitag bereits mit meinen übereifrigen Fragen etwas aus dem Konzept gebracht ;o) Ich bin ein kleiner Streber, ich weiss... Aber man möchte doch auch vorbereitet sein oder? Diesmal war zum Glück die Studienkoordinatorin da und die Sekretärin hat mich gleich persönlich zu ihr gebracht, was ich sehr freundlich fand. Die Koordinatorin war sehr nett und hilfsbereit und hat mich gleich mit in ihr Büro genommen wo wir uns nett unterhalten haben. Sie hat den ersten Eindruck also wieder etwas ausgebügelt :o)

Das Ende der Geschichte: Ich bin dann doch Norwegerin und nicht international und habe daher noch bis Donnerstag frei weil ich keine Einführungsveranstaltungen habe... Anfangs war ich ziemlich angep... weil ich, wenn ich das gewusst hätte noch eine gute Woche länger in Jena hätte bleiben können. Nun denke ich mir: Der da oben wird sich schon was dabei gedacht haben. Ich muss meine etwas eingedeutschte Art nun auch etwas ablegen und wieder etwas mehr norwegisch werden, das war mir bereits vor meinem Umzug bewusst. So war das vielleicht gleich eine erste Übung ;o) Die erste Lektion sozusagen... Und was habe ich über die Norweger und die norwegische Kulturt gelernt: Norweger sind sehr freundlich und hilfsbereit und besitzten etwas mehr Gelassenheit als die Deutschen. Ob das als gut oder schlecht zu bewerten ist, kann jeder selber entscheiden :o)

Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass meine norwegische EC-Karte einfach vom Automaten verschluckt wurde, der Typ bei der Bank mir nur Käse erzählt hat und meine deutsche EC-Karte mir auch kein Geld auspucken will? Was für ein Tag sage ich nur...

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